
Vortrag zum Thema „Kindeswohlgefährdung“ durch Assistenzärztin des Universitätsklinikums Gießen
Am vergangenen Donnerstag informierte die Assistenzärztin für Rechtsmedizin, Frau Carolin Böhm, Erzieherinnen und Erzieher im Anerkennungsjahr sowie deren Ausbilderinnen und Ausbilder am BSC Schwalmstadt über ihre Arbeit in der rechtsmedizinischen Ambulanz des Universitätsklinikums Gießen. Hierbei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot für Personen, die von Gewalt betroffen sind. Verletzungen werden dort in Wort und Bild dokumentiert, ohne dass ein direkter Kontakt zur Polizei aufgebaut wird. Diese Dokumentation gewaltbedingter Verletzungsbefunde kann im Fall einer späteren Anzeige vor Gericht verwendet werden.
Mit Hilfe zahlreicher Fallbeispiele und Bilder zeigte Frau Böhm den Unterschied zwischen einmaligen Verletzungen infolge von Unfällen oder Stürzen sowie absichtlich herbeigeführten, wiederholten Misshandlungen an Kindern auf. Die angehenden Fachkräfte aus Ziegenhain sowie ihre Anleiterinnen und Anleiter erhielten Einsicht, wie Verletzungen durch Verbrennungen, Verbrühungen oder durch Einwirkung von Gegenständen sichtbar werden, aber auch Informationen darüber, welche Auswirkungen das Schütteln von Säuglingen hat. Unterschieden wurden sturztypische und spieltypische Verletzungen. Ebenfalls thematisiert wurde die Vorgehensweise bei Verdachtsfällen von körperlichen und seelischen Misshandlungen. An der Veranstaltung nahmen etwa 50 Erzieherinnen und Erzieher aus dem Schwalm-Eder-Kreis teil.